Was es macht
Im Gegensatz zu gängigen Modellen, können Personen mit eingeschränkter Arm- und Handfunktion «S'WERVE» über Gewichtsverlagerung steuern und einhändig bedienen. Das Prinzip lautet «Lenken durch Schwenken» und vereint Innovation und Bewegung neu.
Deine Inspiration
Innovation bedeutet für mich bestehende Technologien neu miteinander zu kombinieren. Als ich mich mit einem Sportrollstuhl auseinandergesetzt hab, versuchte ich genau das anzuwenden. In meinem Umfeld untersuchte ich alternative Lenkmöglichkeiten und stiess auf das Longboard. Rollstuhl + Longboard erschien mir als sehr interessanten Ansatz mit Potenzial. Die Idee faszinierte mich so, dass ich das Konzept in meiner Bachelorarbeit ausarbeitete.
So funktioniert es
S’WERVE lässt sich durch Gewichtsverlagerung lenken. Die Sitzschale ist mit der Fussablage verbunden, an der Fussablage befindet sich die Steuerachse. Die Fussablage ist mittels Schwenkgelenk und Tandem-Gasdruckfedern mit dem Rahmen verbunden so dass eine kontrollierte Schwenkbewegung im Sitz möglich ist. Das Gewicht wird sitzend von links nach rechts; rechts nach links verlagert und somit wird die Steuerachse, welche an der Fussablage befestigt ist, in die entsprechende Richtung gestellt.
Designprozess
Für mich war klar, dass ich für die Glaubwürdigkeit des Konzeptes ein Funktionsmodell bauen muss. Das Funktionsmodell habe ich mittels eines alten Alltags-Rollstuhls und Holz gefertigt. Um die Funktion möglichst einfach zu erzeugen, habe ich anstatt eines Schwenkgelenkes Lenkgummis eingebaut und für die Steuerachse eine Curfboard-Achse (Surf-Skate-Achse) montiert. Die erste Probefahrt war erfolgreich! Das System hat funktioniert, jedoch war es auf dem Sitz sehr wackelig. Eine gut kontrollierte und sichere Bedienung war noch nicht gewährleistet. Bei der Überarbeitung des Funktionsmodells habe ich mich auf die Schwachpunkte konzentriert. Deshalb verbaute ich im Funktionsmodell zusätzlich einen Anschlag, Kippstützen und Zugfedern. In der Gestaltung wollte ich auch innovativ sein und weg von den altbekannten Rohrkonstruktionen. Das neue eckige Profil des Rahmens soll frischen Wind einhauchen und technische Innovation mit neuen ästhetischen Ansätzen verbinden.
Warum es anders ist
Die Funktion «Lenken durch Schwenken» also einen Rollstuhl mittels Gewichtsverlagerung zu steuern ist neu und unbekannt. Dies eröffnet für viele Menschen mit Einschränkungen in den Armen und Händen, wie auch für den Sport, neue Möglichkeiten. Das Design basiert auch auf einer neuen Formensprache, orientiert an der Bike-Welt und mit dem Fokus auf einen sportlich / modernen Look. Damit differenziert sich S’WERVE auch optisch stark von gängigen Basketballrollstühlen. Die Sitzschale sorgt für optimalen Komfort und lässt sich durch Einzelanfertigung auf die individuellen Bedürfnisse anpassen. Die Sitzschale ist zudem aus Carbonfasern gefertigt, somit wird S’WERVE den Ansprüchen von Leichtigkeit und Innovation ein weiteres Mal gerecht. Der Boxrahmen sowie die Fussablage sind gegossene Aluminiumprofile. Der Greifreifen ist mit einem perforierten Gummi ummantelt für festen Halt.
Pläne für die Zukunft
Die Realisation von S’WERVE ist nicht ganz einfach und bedingt professionelle Unterstützung. Mithilfe von Ingenieur: innen würde ich in einem nächsten Schritt das Schwenkgelenk und die Steuerachse produzierbar ausarbeiten. Crowdfunding oder die enge Zusammenarbeit mit einem Rollstuhlhersteller würden es erlauben das Projekt noch gezielter zu verfolgen.
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