Was es macht
Ein Sneaker inklusive Businessmodell zur Minimierung von Abfall und als Lösungsbeispiel für das Mikroplastik-Problem. NEUNOI kann extrem effizient repariert werden, hinterlässt nichts schädliches in der Umwelt und fördert das Weitergeben im jungen Alter.
Deine Inspiration
1) Beim Gehen mit herkömmlichen Schuhen hinterlassen wir grosse Mengen an Mikroplastik in der Natur. 2) Weil Kinder ihre Schuhe stark beanspruchen und ihre Füsse sehr schnell wachsen, werden die Sneakers von 6-10 Jährigen oft nur kurz getragen. 3) Kinder besitzen oft zu kleine Schuhe, was zu lebenslangen Schäden führt. 4) Bei der Übergabe von Kinderschuhen müssen unbedingt vorgeformte und abgelaufene Teile ausgetauscht werden. Wir wollen deshalb weg vom kurzen Gebrauch, hin zu einem spannenden Design speziell für und mit Kindern entwickelt, welches sich konstant verändert und auf eine effiziente Reparatur ausgelegt ist.
So funktioniert es
Abosystem: Dank dem Abo ist es egal wie schnell du gerade wächst, du hast garantiert immer einen passenden Schuh. Sobald dein NEUNOI Sneaker zu klein wird, wählst du online den Nachfolger in der nächsten Grösse aus. Deinen bisherigen Schuh legst du in deinen Briefkasten und wir kümmern uns um den Rest. Reparatur: Bei uns angekommen, werden die KUORI-Sohle und das Fussbett entfernt und der Schuh gewaschen. Schäden am Schuh dürfen passieren! Bei uns werden sie mit vorgefertigten Patches systematisch repariert oder durch simple Nahtöffnungen ausgetauscht. Das Ziel ist es, den Schuh wieder in einen ergonomisch neutralen Zustand zu versetzen und ihn neu aussehen zu lassen. Nach jedem Kind wird er neu besohlt und erhält ein frisches Fussbett. Der „noie“ Sneaker wird nun zurück in den Online-shop gestellt und ist bereit für das nächste Kind. Je nach Schaden und Reparatur entwickelt sich jeder NEUNOI anders und wird laufend bunter und spannender.
Designprozess
Ausgangslage war es mit einem abbaubaren Material zu arbeiten und den richtigen Anwendungsbereich dafür zu finden. Mit Kindern für Kinder zu designen stand von Anfang an im Mittelpunkt. In Workshops haben wir funktionale und emotionale Bedürfnisse ans Fusswerk verdeutlichen und die 6-10 Jährigen praktisch in die Gestaltung miteingebunden. Schuhzeichnungen der Kinder und Fragebögen bildeten die Basis für unseren ersten Prototypen. Unsere Anforderung ist es Kinderschuhe länger nutzbar zu machen – dies erfordert eine umfassende Produktaufwertung mittels Reparaturen. Schritt für Schritt haben wir im Prozess jeden Teil vom Schuh überdacht und optimiert. Alle Entscheidungen wurden funktionell getroffen, mit dem Ziel möglichst viele der selbst-erarbeiteten Kinderwünsche miteinzubeziehen. Wir gestalten nicht nur den Konsum, sondern auch den richtigen Umgang mit dem dabei anfallenden Abfall: Wenn der Schuh nicht mehr repariert werden kann, haben wir immer die Kontrolle über das Recycling und die richtige Entsorgung aller Einzelteile. Denn alles kommt zu uns zurück. Wir verstecken die Reparatur nicht, sondern zelebrieren sie.
Warum es anders ist
Kein Mikroplastik: Eines unserer Herzstücke ist die unterste und biologisch-abbaubare Sohlenschicht des Startups KUORI. Der beim Gehen abgeriebene Mikroplastik zersetzt sich in der Natur und hinterlässt keine schädlichen Spuren. Diese Sohle wird stets ausgetauscht und kann zu 100% recylet werden. Viel weniger Abfall: Jedes Element ist optimiert um möglichst einfach ersetzt oder repariert zu werden. Die farbigen und charaktergebenden Restlederpatches sind robust und gratis. Lokal und fair: Kurze Transportwege, zentrale Reparaturstelle, regionale Materialien: Zürcher Stoff, lokales Restleder und KUORI (Verwertung von CH-Foodwaste) Kreislaufwirtschaft: Mieten statt Besitzen, heisst gemeinsam Sorge tragen, gleichzeitig aber die Kinder nicht einschränken: Der Schuh soll wie wild benutzt werden, er kann ja repariert werden. Für Kinder: Personalisierte Innensohle, Geheimfach in der Zunge, Online-Community. Fokus auf spezielle Fussergonomie von 6-10 Jährigen.
Pläne für die Zukunft
"Proof of Concept" Der nächste Schritt ist die Produktion einer Kleinserie (10-20 Stück), wobei alle Prototypen leicht unterschiedlich sind. Diese Schuhe werden für eine längere Zeit getestet und dokumentiert. Zusätzlich müssen noch die Hersteller sowie mögliche Partner für die Reparaturen (Behindertenwerkstätten) gefunden werden. Beim Testen können auch noch unterschiedliche Materialoptionen geprüft werden. (Weiteres Testen + Produktion)
Auszeichnungen
Das Projekt wurde zwar erst im Juli fertiggestellt, trotzdem wurde NEUNOI bisher für den diesjährigen "Design-Förderpreis der Zürcher Hochschule der Künste", den "Prototypes of Humanity Award 2023" und die "Design Weeks Zurich 2023" nominiert oder ausgewählt.
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