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Nationaler Zweitplatzierter

Pointeeshoe

3D-gedruckter Spitzenschuh für klassisches Ballett

  • Pointeeshoe Bild des fertigen Modells

  • Eine kurze Darstellung des Pointeeshoe Projekts

    Eine kurze Darstellung des Pointeeshoe Projekts

  • Skizze mit Beschriftung wichtiger Parts

  • Mood-Plakat einer Ballerina, die den Pointeeshoe trägt

  • CAD Modell

  • Viele Vormodelle, die ausprobiert wurden

Was es macht

Pointeeshoe ist eine Innovation für klassisches Ballett, optimiert durch 3D-Scan und -Druck, um den Schuh zu individualisieren und den Fuß der Tänzerin zu unterstützen, aufgrund eines extrem hohen Verbrauchs und fehlenden Komforts klassischer Spitzenschuhe.


Deine Inspiration

Spitzenschuhe werden schnell zu weich, sodass sie nicht mehr genügend Halt auf Spitze bieten, dennoch ist eine gewisse Flexibilität nötig, weshalb die Tänzer sie zuvor preparieren. Profitänzer verbrauchen daher bis zu zwei Paare pro Woche. Die Idee, einen Spitzenschuh zu drucken kam mir, als ich einen Artikel über 3D-gedruckte Sohlen von Sportschuhen las, da ich selbst Ballett tanze seit ich fünf bin. Allerdings wurde mir erst nach einiger Recherche die Nötigkeit einer Neuerung bewusst, da klassische Spitzenschuhe bis heute bleibende Schäden hinterlassen und mit hohen Kosten eventuell wöchentlich für die Tänzer ein großes Problem darstellen.


So funktioniert es

Um die Zehenbox (vorderer fester Part des Spitzenschuhs) optimal auf den Fuß anzupassen, wird dieser zunächst in überstreckter Position 3D-gescant. Der 3D-Druck ermöglicht es, eine Wabenstruktur einzuarbeiten, die das Körpergewicht optimal auf den Vorderfuß verteilt. Die Sohle wird mit Einschnitten an der Unterseite gedruckt, sodass sie in eine Richtung flexibel ist und trotzdem im Stand auf Spitze Halt bietet. Durch den 3D-Scan können hier Fehlstellungen ausgeglichen werden, indem man die Position variiert. Nur die festen und ergonomisch nötigen Parts werden gedruckt, um Plastik, Gewicht und Produktionskosten einzusparen und mit einer spiralförmigen Bandstruktur und klassischen Satinbändern eng am Fuß gehalten. Ein Satin-Überschuh kann bei einer Aufführung einfach über den Basis-Schuh gestülpt werden, sodass das klassische Bild gewahrt wird, andernfalls wird ohne ihn trainiert. Alle Parts des Ballettschuhs können einzeln ersetzt und verändert werden.


Designprozess

Meine Recherchearbeit begann mit einer Marktanalyse, in der ich mich über den Herstellungsweg des klassischen Ballettschuhs oder Langzeitfolgen des Spitzentanzes etc. informierte. Um mehr über die User Experience herauszufinden besuchte ich das Karlsruher Theater, wo ich mir professionelles Training anschaute und Interviews mit Ballerinas machte. Für sie war der feste Halt und der Härtegrad von zentraler Bedeutung. In Selbstversuchen markierte ich die Druckstellen an meinen Füßen nach dem Spitzentanz. In der Hochschule wurde der 3D-Scan in überstreckter Position erprobt und daraus ein Leisten gefräst, an dem ich Vormodelle ausprobieren konnte. Um den Schuh komfortabel zu gestalten, entschied ich nur die angepassten Parts zu drucken. Ich probierte Bandstrukturen aus und hielt meine Empfindungen im Bezug auf Bewegungsfreiheit und Halt fest. Demnach entschied ich eine Fersenanbindung mit der gegebenen Satinband-struktur zu kombinieren. Für die Wabenstruktur und die Ästhetik erstellte ich Schnittmuster, die auf den Leisten passten und entschied mich die Spiralbindung der Satinbänder aufzugreifen. Die Sohle nach M.Robacki wurde durch Belastungstests 3D-Druck optimiert. Für die Materialrecherche besuchte ich Schuhfabriken mit meinem Vormodell, um weitere Ratschläge zu erhalten.


Warum es anders ist

Im Vergleich zu anderen Spitzenschuh Konzepten, reagiert mein Projekt auf ergonomische, ökonomische und ästhetische Probleme mithilfe der 3D-Druck Technologie. Durch deren Möglichkeiten kann der Schuh perfekt auf den Fuß angepasst werden, was den Komfort enorm erhöht. Auch Fehlstelllungen können ein wenig ausgeglichen werden. Durch den 3D-Druck ist die individuelle Anpassung einfach und zeitnah. Kosten werden reduziert da das Material langlebig sein sollte und jeder Part einzeln ausgetauscht werden kann. Da die Kunst und Kultur des klassischen Balletts schön und wertvoll ist, wie zum Beispiel die Satinband-Bindung, behielt ich diese bei und ließ mich davon weiter inspirieren. Mein Design ist versteckt, wenn es nötig ist, um das klassische Bild zu respektieren, da die Erscheinung schon immer eine signifikante Rolle für das klassische Ballett gespielt hat.


Pläne für die Zukunft

Um den Spitzenschuh noch weiter zu optimieren, sind in Zukunft sportwissenschaftliche Studien mit dem klassischen Ballettschuh und Prototypen vorgesehen, die die Druckverteilung am Fuß, während des Spitzentanzes und auf flachem Fuß messen, um eine passende Wabenstruktur zu generieren, die an Stellen mit hoher Belastung enger und an flexiblen Stellen weiter gefasst sein muss. Eine Wölbung des Schuhs könnte wie Hochleistungskletterschuhe noch weitere Festigung im Zehenbereich zu bieten. Das Material muss weiter spezifiziert und in Prototypen erprobt werden, wobei Festigkeit, Oberfläche, Langlebigkeit und Ökologie eine wichtige Rolle spielen.


Auszeichnungen

Der Spitzenschuh gewann im Juni 2018 die 3D-Pioneers-Challenge im Bereich Medical.


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